Neumarkter Fahrrad-Brennpunkte abgeradelt - SPD Neumarkt und Initiative „Radfahren in Neumarkt“ luden zu Vortrag und anschließender Fahrradtour ein

16. Juli 2023

„Warum hört der Fahrradweg eigentlich hier auf?“ Diese Frage stellt sich nicht nur Comedian Jan Böhmermann in seinem gleichnamigen Lied. Auch vielen Neumarkter Bürgern ist dies tagtäglich ein reales Rätsel. Obwohl die Jurastadt den Titel „Fahrradfreundliche Kommune“ trägt, gibt es einige Stellen, an denen für Fahrradfahrer die richtige Fortführung ihres Weges nicht eindeutig erkennbar ist.

2023-07-02 SPD Neumarkt Radtour
V.l.n.r.: Dr. med. Ludwig Kleine, Oberbürgermeisterkandidat Matthias Sander, Landtagskandidatin Rebecca Frank

Einige davon hatte Ludwig Kleine analysiert und zu einer Route zusammengestellt. Er betreibt die Homepage „Radfahren-in-Neumarkt“ und beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit der Thematik.

Nach einer kurzen theoretischen Einführung führte der ehemalige Chirurg des Neumarkter Klinikums am Sonntag 2. Juli 2023 gemeinsam mit SPD OB-Kandidat Matthias Sander die interessierten Bürger auf einer kurzweiligen Tour durch die Stadt. An verschiedenen Stopps wurden die kritischen Punkte vor Ort besprochen und Lösungsvorschläge diskutiert.

„Radfahren muss für alle zwischen 8 und 88 Jahren schnell, sicher und bequem sein,“ forderte Kleine. Dies bedeute möglichst keine Umwege, ausreichend Abstand, eindeutige Regeln und möglichst keine Zusammenführung von Fußgängern und Radfahrern.

Rot sah Kleine nicht nur bei den Mitveranstaltern vom SPD-Ortsverein sondern auch bei Radfahrstreifen wie auf der Lammsbräu-Kreuzung. Die ursprüngliche Planung sah hier eine durchgehende Rotfärbung im gesamten Kreuzungsbereich vor. Umgesetzt wurden davon allerdings nur die Anfahrtsbereiche. Resultat ist ein Gewirr von Linien, das mit etwas mehr Farbe deutlich übersichtlicher zu gestalten wäre.

Auch Kombinationen aus Rad- und Gehwegen, wie sie an der Amberger Straße und der Ringstraße existieren, sind hoch problematisch: „Gehwege, die für Radfahrer auf der linken Straßenseite ausgewiesen sind, gelten als 13mal gefährlicher als das Fahren auf der Straße“, betonte Kleine. Auch diese sind in Neumarkt, zum Beispiel in der Amberger und der Ringstraße, zu finden.

Organisator Matthias Sander hörte Kleines Ausführungen genau zu. Die Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur zählt zu seinen Hauptanliegen im Kampf ums Neumarkter Rathaus.

"Seit einigen Monaten sind wir nun schon an den Samstagen von Tür zu Tür unterwegs. Schlechte Radwege oder auch fehlende Radabstellanlagen gehören zu den meistgenannten Kritikpunkten der Bürgerinnen und Bürger.“ Es könnten noch viel mehr Fahrten mit dem Rad anstelle des Autos zurückgelegt werden, wenn die Radwege besser ausgebaut und sicherer würden.

Er freute sich daher sehr über die vielen Mitfahrer, mit denen er sich im Anschluss der Tour bei einem kühlen Getränk weiter über Ideen und Lösungsvorschläge austauschte.

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